Ein neues Heim und weiterhin Wartemodus

12.09.2024

Wir haben inzwischen Mitte September, was bedeutet, dass wir seit 4,5 Monaten auf Teneriffa leben. Schon bei Anmietung unserer aktuellen Finca war klar, das wir hier nicht alt werden, da es zum einen zu wenig Räume gibt, zum anderen die Küche für einen Langzeitaufenthalt nicht ausreichend ausgestattet ist. Unsere Vorstellung war, dass die Suche nach einem neuen Heim vor Ort schnell und relativ unkompliziert sein würde, zumal wir um die hohen Mieten für vernünftigen Wohnraum wissen. Tja, die Tinerfeños sehen das allerdings ganz anders - es gibt diesen Wohnraum, das haben wir im Vorwege ja bereits über die bekannten Plattformen recherchiert (allerdings wollten wir erst die Insel besser kennen lernen um den für uns besten Ort zu finden). Nur ist dieser Wohnraum entweder TOTAL verwohnt und dreckig (und ich meine wirklich, wirklich dreckig, da hilft alles putzen dieser Welt nicht mehr. Auf den Fotos, die meist bereits mehrere Jahre alt sind, sieht man dies natürlich nicht), oder es ist nicht erlaubt, mit Haustieren einzuziehen, oder aber man muss Einkommen hier in Spanien nachweisen (nein, es reicht kein ausreichendes Einkommen aus Deutschland inkl. spanischem Bankkonto). Und das alles, obwohl man so gut wie nie einen Mietvertrag bekommt, der unbefristet ist bzw. länger als 6-11 Monate geht. Das ist dem spanischen Mietrecht zu verdanken, welches so konstruiert ist, dass ein Vermieter, sobald der Mieter länger als 12 Monate in der gemieteten Immobilie wohnt, für 5 Jahre enorme Schwierigkeiten hat, ihn vor die Tür zu setzen. Von Vermieterseite sind die befristeten Verträge somit verständlich, für Mieter, die auf der Suche sind, ein absoluter Graus. Wir haben viele, viele Häuser und Wohnungen angeschaut - einige waren wirklich schön, andere (die meisten) gingen einfach gar nicht, obwohl die Fotos sehr vielversprechend waren. Und jetzt, nach fast 5 Monaten, haben wir tatsächlich die Zusage für ein Reihenhaus in der Nähe des Kindergartens bekommen! Wir freuen uns sehr. Nach dem Umzug könnt ihr hier sicherlich die ersten Bilder und Eindrücke betrachten :-)

Nun zu dem Einkommen, welches immer noch und ausschließlich aus Deutschland generiert wird/werden muss:

Leider gibt es bei dem Projekt für das wir letztendlich auf die Insel gekommen sind, weiterhin Verzögerungen. Dies bedeutet für uns natürlich auf der einen Seite, dass weiterhin Gelder in Deutschland generiert werden müssen (Christoph ist also alle paar Wochen mal für einige Aufträge in der alten Heimat, da mein Business noch nicht ausreichend Gelder einbringt). Auf der anderen Seite stellen wir uns die Frage - wie lange wir auf den Start des Projektes warten wollen (und können). Grundsätzlich wollen wir hier auf der Insel bleiben, auch wenn uns in gewissen Bereichen des Lebens die deutschen "Manieren" doch fehlen (Stichwort Müll, Handwerker, Halten an Termine oder Abmachungen). Aber ohne das Projekt im Hintergrund wird es nicht möglich sein, uns den Lebensstandard zu erhalten, den wir in Deutschland erlangt haben und gerne mindestens behalten, besser noch, erweitern wollen. Es bleibt also spannend, was hier in den nächsten Wochen passiert - wir berichten natürlich!